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ENTSCHEIDUNGEN RUND UM DIE ANMELDEPHASE

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Für die Anmeldung des diesjährigen Bite Back Camps wird es zwei Anmeldephasen geben. Da wir begrenze Plätze haben und wir weder nach dem Prinzip ‚first come first served‘ vorgehen wollen, noch ‚Betroffenheits-Fragebögen‘ in unserer Wahrnehmung ein passendes Werkzeug sind, um die Plätze des Camps zu vergeben, wird es dieses Jahr zwei Anmeldephasen geben: In der ersten Anmeldephase (25.6-5.7) werden die Plätze geschaffen für Menschen die konstante Diskriminierung und oder Gewalt in unserer Gesellschaft erfahren. Wir zählen hier Identities auf, an die wir gedacht haben, sind uns aber bewusst dass diese Liste nicht vollständig ist:

  • trans Personen
  • non-binary-Personen 
  • agender Personen
  • inter-Personen 
  • gender-non-konforme Menschen 
  • BBIAPoC (Black, Brown, Indiginous, Asian&SWANA People of Color)
  • migrantisierte Personen
  • rassismusbetroffene und/oder von Kolonialismus betroffene Personen
  • jüdische und muslimische Personen 
  • Rom*nja und Sinti*zze 
  • Sikh
  • SUPPORTPERSONEN können mit angemeldet werden
  • Kinder können mit angemeldet werden

Wir wollen in diesem Space keine 

  • TERFS (Trans exclusive radical feminists)
  • SWERFS (Sex worker exclusive radical feminists) 
  • Militär, Polizei, Burschenschafter*innen (Außer Hysteria) oder Jäger*innen
  • Macker, inklusive Menschen die im Stehen auf Sitzklos pissen
  • Personen aus dogmatischen Politströmungen die zerstörerisch auf unsere Spaces wirken (wie z.B. oft Antideutsche)
  • und Menschen die ihr diskriminierendes oder gewalttätiges Verhalten nicht reflektieren wollen.

In der zweiten Phase (ab 6.7) wird die Anmeldung für alle Personen geöffnet und die restlichen Plätze vergeben. Wir  werden auch innerhalb der ersten Phase laufend Updates geben, wie viel Plätze schon vergeben sind, sodass Personen, die sich anmelden wollen, ein Bild davon haben, wie schnell sich der Space füllt. Wir wollen auch betonen, dass die erste Anmeldephase nicht gescreened wird; wir werden in keiner Form kontrollieren, ob sich Personen „richtig angemeldet“ haben und es wird auch im Nachhinein nicht ersichtlich sein, wer sich in der ersten oder zweiten Phase angemeldet hat. Personen sollen selbst für sich entscheiden, ob sie in der ersten Anmeldephase gemeint sind und ob sie sich in der ersten oder zweiten Phase anmelden wollen. Zusätzlich wollen wir betonen, dass wir uns auch bewusst sind, dass im Spekrum von inter-Personen auch cis-Personen sind. Dementsprechend ist die erste Anmeldephase für inter-Personen, egal ob cis oder trans. Wir sind uns bewusst, dass das in manchen Momenten zu Widersprüchlichkeiten führt, aber das finden wir ok. Wir wollen das benennen, jedoch keinen Ausschluss produzieren;  inter-Personen sind in der ersten Phase inkludiert.

Im Gegensatz zu letztem Jahr haben wir uns gegen ein FLINTA-only Camp entschieden, da unsere Auffassung von Queerfeminsimus, Queerness und queerfeministischen Spaces sich nicht unter der Policy FLINTA-only einfassen lässt. Wir als Bite Back Kollektiv sehen einige Problematiken mit einer FLINTA-only Einladungspolitik, da diese Ausschlüsse produziert, denen wir entgegen treten wollen. In unserer Erfahrung sind FLINTA-only Spaces im deutschsprachigen Raum oft sehr cis-lesbisch, weiß und von AFAB-Personen (assigned female at birth) dominiert.

Diese Personen stehen auch meist im Fokus der Diskussionen und ihre Erfahrungen sind oft am präsentesten. Wir wollen einen Raum schaffen, in denen sich Personen wohl fühlen können, die nicht dieser dominanten Gruppe zugehören. Gender-non-konforme und Questioning Personen, denen bei Geburt das männliche Geschlecht zugeschrieben worden ist, und die dieses beginnen zu hinterfragen, transfeminine Personen und trans-Frauen sowie BBIAPoC (Black, Brown, Indiginous, Asian&SWANA People of Color) und migrantisierte Personen, die in dominant weißen Spaces oft mit rassistischer Diskriminierung konfrontiert sind, Personen die Anti-muslimischen Rassimus erfahren und jüdische Personen sollen sich am Camp mutig und unterstützt fühlen können. In unserer Auffassung sollen queerfeministische Orte offen sein für alle Personen, die sich mit Queerfeminismus, Gender und verschiedenen Diskriminierungen auseinandersetzen und auseinandersetzen wollen. Hierbei schließen wir auch schwule cis-Männer und hetero cis-Männer mit ein, sowie alle Personen, die sich mit dem ihnen zugeschriebenen Gender unsicher sind. Unsere Kritik richtet sich gegen patriarchale cis-heteronormative Strukturen und nicht gegen eine Gruppe an Menschen, spezifisch cis-Männer. Mehr dazu findet ihr in unserem Selbstverständnis, in dem wir noch ausführlicher beschreiben, wie wir uns zu der Diskussion um FLINTA*only positionieren und wie unsere Auffassung von der Gestaltung von queerfeministischen Spaces aussieht. 

Wir haben uns für diese Form von Anmeldung entschieden, da wir, obwohl das Camp prinzipiell für alle Personen geöffnet ist, einen majority space für Personen die konstant struktureller Gewalt oder Diskriminierung ausgesetzt sind, schaffen wollen. Uns ist bewusst, dass ‚Personen die strukturelle Gewalt erfahren‘ sehr weit gedacht werden kann und viele verschiedene Erfahrungen und Situationen dazu führen, dass Personen Diskriminerungen/Gewalt ausgesetzt sind und/oder sich mit Queerfeminismus auseinandersetzen. Somit steht auch dieser Space vielen Personen zu. Jedoch haben wir uns in diesem Jahr dafür entschieden, die obene genannten Personen zu priorisieren. In einzelnen Momenten kann dies zu Widersprüchlichkeiten führen, da es viele Gründe geben kann, warum einem dieser Raum zusteht; diese Form der Anmeldung wird diese Widersprüchlichkeiten nicht auflösen können. Jedoch wollen wir es auch nicht einem ‚first come first served -Prinzip‘ überlassen oder Betroffenheiten abfragen und diese dann ordnen. Stattdessen wollen wir euch die Entscheidung innerhalb diesem Rahmen überlassen und eure Handlungsfähigkeit nicht einschränken. Die Updates über die belegten Plätze über die erste Phase soll Personen ein Bild geben, wer ca. am Camp ist und bei der Entscheidung, ob sie gerne auf das Camp kommen wollen, helfen. Uns ist jedoch auch bewusst, dass solch ein Update über vergebene Plätze kein klares Bild geben kann, wer am Camp ist. 

Zusätzlich  soll es für Personen aus der ersten Anmeldephase möglich sein, Supportpersonen, welche nicht in der ersten Phase aufgelistet worden sind, mitanzumelden. Wenn Kinder mitgenommen werden, muss das einfach nur im Anmeldeformular angegeben werden.

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