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SELBSTVERSTÄNDNIS & EINLADUNGSPOLITIK

EINLADUNGSPOLITIK

Im Gegensatz zu letztem Jahr haben wir uns gegen ein FLINTA-only Camp entschieden, da unsere Auffassung von Queerfeminsimus, Queerness und queerfeministischen Spaces sich nicht unter der Policy FLINTA-only einfassen lässt. Wir als Bite Back Kollektiv sehen einige Problematiken mit einer FLINTA-only Einladungspolitik, da diese Ausschlüsse produziert, denen wir entgegen treten wollen. In unserer Erfahrung sind FLINTA-only Spaces im deutschsprachigen Raum oft sehr cis-lesbisch, weiß und von AFAB-Personen (assigned female at birth) dominiert.

Diese Personen stehen auch meist im Fokus der Diskussionen und ihre Erfahrungen sind oft am präsentesten. Wir wollen einen Raum schaffen, in denen sich Personen, die nicht dieser dominanten Gruppe zugehören wohl, mutig und unterstützt fühlen können. Gender-non-konforme und Questioning Personen, denen bei Geburt das männliche Geschlecht zugeschrieben worden ist, und die dieses beginnen zu hinterfragen, transfeminine Personen und trans-Frauen sowie BBIAPoC (Black, Brown, Indiginous, Asian&SWANA People of Color) und migrantisierte Personen, die in dominant weißen Spaces oft mit rassistischer Diskriminierung konfrontiert sind, Personen die Anti-muslimischen Rassimus erfahren und Personen die Antisemitismus erfahren, sollen sich am Camp mutig und unterstützt fühlen können. In unserer Auffassung sollen queerfeministische Orte offen sein für alle Personen, die sich mit Queerfeminismus, Gender und verschiedenen Diskriminierungen auseinandersetzen und auseinandersetzen wollen. Hierbei schließen wir auch schwule cis-Männer und hetero cis-Männer mit ein, sowie alle Personen, die sich mit dem ihnen zugeschriebenen Gender unsicher sind. Unsere Kritik richtet sich gegen patriarchale cis-heteronormative Strukturen und nicht gegen eine Gruppe an Menschen, spezifisch cis-Männer. Mehr dazu findet ihr in unserem Selbstverständnis, in dem wir noch ausführlicher beschreiben, wie wir uns zu der Diskussion um FLINTA*only positionieren und wie unsere Auffassung von der Gestaltung von queerfeministischen Spaces aussieht. An diesem Selbstverständnis arbeiten und schreiben wir gerade und es wird in den kommenden Tagen und Wochen veröffentlicht und ergänzt.

Wir haben uns für diese Form von Anmeldung entschieden, da wir, obwohl das Camp prinzipiell für alle Personen geöffnet ist, einen majority space für Personen die konstant struktureller Gewalt oder Diskriminierung ausgesetzt sind, schaffen wollen. Uns ist bewusst, dass ‚Personen die strukturelle Gewalt erfahren‘ sehr weit gedacht werden kann und viele verschiedene Erfahrungen und Situationen dazu führen, dass Personen Diskrimienerungen/Gewalt ausgesetzt sind und/oder sich mit Queerfeminismus auseinandersetzen. Somit steht auch dieser Space vielen Personen zu. Jedoch haben wir uns in diesem Jahr dafür entschieden, die oben genannten Personen zu priorisieren. In einzelnen Momenten kann dies zu Widersprüchlichkeiten führen, da es viele Gründe geben kann, warum einem dieser Raum zusteht; diese Form der Anmeldung wird diese Widersprüchlichkeiten nicht auflösen können. Jedoch wollen wir es auch nicht einem ‚first come first served -Prinzip‘ überlassen oder Betroffenheiten abfragen und diese dann ordnen. Stattdessen wollen wir euch die Entscheidung innerhalb diesem Rahmen überlassen und eure Handlungsfähigkeit nicht einschränken. Die Updates über die belegten Plätze über die erste Phase soll Personen ein Bild geben, wer ca. am Camp ist und bei der Entscheidung, ob sie gerne auf das Camp kommen wollen, helfen. Uns ist jedoch auch bewusst, dass solch ein Update über vergebene Plätze kein klares Bild geben kann, wer am Camp ist.

SELBSTVERSTÄNDNIS

Wir, die Orga dieses Camps, standen vor der großen Aufgabe ein Selbstverständnis zu formulieren. Wir haben uns mit einigen Themen in den letzten Monaten auseinandergesetzt und Gedanken gesammelt. Die wollen wir hier mit euch teilen. Dieses Selbstverständnis wird nie fertig sein, es ist ein ständiger Prozess des Weiterlernens und somit auch Weiterschreibens, so sind wir zu diesem Beitragsformat gekommen. Hier kann die Entwicklung mitverfolgt werden und auch kommentiert werden, es werden ständig neue Themen aufkommen und auch neue Sichtweisen, zu Themen, zu denen es schon Texte gibt. Das ist also kein abgeschlossener Text – Wir schreiben in den nächsten Wochen und Monaten vor dem Camp und nach dem Camp weiter. Viel Spaß beim lesen!

  • ENTSCHEIDUNGEN RUND UM DIE ANMELDEPHASE

    Für die Anmeldung des diesjährigen Bite Back Camps wird es zwei Anmeldephasen geben. Da wir begrenze Plätze haben und wir weder nach dem Prinzip ‚first come first served‘ vorgehen wollen, noch ‚Betroffenheits-Fragebögen‘ in unserer Wahrnehmung ein passendes Werkzeug sind, um die Plätze des Camps zu vergeben, wird es dieses Jahr zwei Anmeldephasen geben: In…

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  • ALKOHOL UND DROGEN

    Manche Menschen fühlen sich mit Menschen auf Drogen nicht wohl. Manche Menschen fühlen sich ohne Drogen nicht wohl. Wir verstehen, beide Punkte. Konsum kann Anxieties dämpfen und für People of Struggles eine Hilfe sein. Wir wünschen uns dass ihr Eigenverantwortlich mit eurem Konsum umgeht und Menschen um Hilfe bittet, wenn etwas für euch…

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  • DIY CAMP UND NO SEVICE CULTURE

    Wir sind kein Festival und wollen gemeinsam einen Space schaffen. Das ist nur möglich, wenn alle Verantwortung übernehmen. Das heißt, wir möchten das alle aware und vorsichtig miteinander umgehen und sich gegenseitig unterstützen und nicht das es eh eine Institution gibt, welche sich um alles kümmert. Auch, wenn in diesem Fall sich im…

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